SächsDG § 9, § 13 I, § 14 I, § 78 I

StGB § 174a I

StPO § 153a

1.Bei einer Verletzung des Zurückhaltungsgebots durch eine mehrmonatige, nicht nach § 174a StGB strafbare einvernehmliche Liebesbeziehung zwischen einem Strafvollzugsbeamten und einer Gefangenen ist jedenfalls eine Zurückstufung des Beamten ernstlich in Betracht zu ziehen (wie VGH München, Urt. v. 11. 7. 2007 – 16a D 06.85, juris Rn. 41).

2.Zur Bedeutung der Einstellung eines sachgleichen Strafverfahrens gem. § 153a StPO für die disziplinarische Bemessungsentscheidung.

3.Nach § 78 I SächsDG hat ein Beamter, gegen den im Disziplinarklageverfahren auf eine Disziplinarmaßnahme erkannt wird, grundsätzlich die Kosten des Verfahrens zu tragen (Abgrenzung zu BVerwG, Urt. v. 10. 12. 2015 – 2 C 50.13, juris Rn. 47).

4.Eine Einstellung des sachgleichen Strafverfahrens nach § 153a I StPO spricht nach der geänderten Rechtsprechung des BVerwG (Urt. v. 18. 6. 2015 – 2 C 9.14, juris Rn. 38; Urt. v. 10. 12. 2015 – 2 C 50.13, juris Rn. 24) ungeachtet der unterschiedlichen Zwecke von Straf- und Disziplinarrecht indiziell gegen eine besondere Schwere der Verfehlung des jeweiligen Beamten. (Nr. 4: Orientierungssatz der Redaktion)

OVG Bautzen, Urt. v. 12. 2. 2016 – 6 A 392/15.D (VG Dresden)

November 2016